Red Snapper Fischfilet aus Vietnam besser meiden: Kann mit Nervengift belastet sein

Bereits mehrere Vergiftungen mit dem Nervengift Ciguatoxin in Bayern nachgewiesen

Die bayerischen Behörden raten vom Verzehr von Red Snapper (Lutjanus malabaricus) -Fischfilet aus Vietnam tiefgefroren, Fanggebiet Westpazifik FAO 71, Losnummer Lot: VN/385/III/122 und Lot: VN/385/III/124 ab. Das genannte Fischfilet steht in Verdacht, mit Algentoxinen belastet zu sein, die zu Vergiftungen führen können.

In Bayern sind mehrere Erkrankungsfälle nach dem Verzehr von Red Snapper (Lutjanus malabaricus) – Fischfilet aus Vietnam tiefgefroren, Fanggebiet Westpazifik FAO 71, Losnummer Lot: VN/385/III/122 und Lot: VN/385/III/124 aufgetreten. Die Krankheitssymptome lassen auf eine Ciguatera-Vergiftung durch Algentoxine schließen.  Betroffen von der RASFF-Meldung 2017.0345 ist das Produkt: Fr. Red Snaper fillet – Portion, Gewicht: 170 – 230 g/Einheit, Losnummer: VN/385/III/124, Mindesthaltbarkeitsdatum 16.07.2018.

Ursachen und Symptome der Erkrankung

Die vielfältigen Symptome einer Ciguatera-Vergiftung können unter anderem sein: Durchfall, Übelkeit, heftiges Erbrechen verbunden mit neurologischen Symptomen wie Kopfschmerz, Schwindel, Empfindungsstörungen. Die Symptome können je nach Art der Symptome und Schwere der Erkrankung bereits nach 30 min, aber auch erst nach 24 bis 48 Stunden auftreten. Typisch ist eine sogenannte Heiß-Kaltumkehr. Bei einer Heiß-Kalt-Umkehr empfindet der Betroffene Berührungen mit warmen Gegenständen als kalt und Berührung mit kalten Gegenständen als warm.

Ciguatoxine zählen mit zu den potentesten Neurotoxinen. Sie können weder am Geschmack, noch am Geruch oder der Beschaffenheit erkannt werden. Ciguatoxine sind Kälte- und Hitze-stabil, sie werden also weder durch Einfrieren noch durch Garen zerstört. Bereits 0,1 Mikrogramm Toxin pro Kilogramm Fisch reichen aus, um beim Menschen eine Erkrankung auszulösen. Ein etablierter laborchemischer Nachweis von Ciguatoxinen existiert bisher nicht.

Behördliche Maßnahmen

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hat festgestellt, dass es sich bei den in Bayern belieferten Kunden der Losnummer Lot: VN/385/III/124 überwiegend um Gastronomiebetriebe handelt. Die Rücknahme läuft bereits und wird amtlich überwacht. Im Rahmen der Rücknahmeüberwachung wurde von den Vor-Ort-Behörden bis jetzt kein Weitervertrieb an Endkunden gemeldet. Ermittlungen der genauen Vertriebswege, wurden eingeleitet.

Für die anderen Bundesländer liegen uns derzeit keine Informationen vor, aber es ist davon auszugehen, dass Red Snapper aus der Losnummer auch in anderen Bundesländern verkauft wurde. Daher weitet Rueckrufe.net die Warnung für das ganze Bundesgebiet aus.

Über Markus Burgdorf 859 Artikel
Markus Burgdorf arbeitet nach journalistischer Ausbildung seit 1989 in Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit. Als Leiter Öffentlichkeitsarbeit großer Automobilzulieferer und Berater von Unternehmen verschiedener Branchen hat er mehrere Rückrufe erfolgreich durchgeführt. Heute berät er Unternehmen in Risikoprävention und in akuten Krisenfällen.

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