Vier Transporterrückrufe für Renault Trafic und Opel Vivaro

Problembeladen: Renault Trafic 3 (Foto: Renault)
Problembeladen: Renault Trafic 3 (Foto: Renault)

Gleich vier Rückrufe für im vergangenen Jahr gebaute Trafic- und Vivaro-Transporter beschäftigen die Serviceorganisationen von und Opel. Während Opel pauschal für alle vier Rückrufe von einer betroffenen Stückzahl von 512 Einheiten sprach, führte Renault für jeden einzelnen Rückruf Stückzahl und Bauzeitraum an. Demnach sind von der ersten Aktion alle bis einschließlich 14. Oktober 2014 im Werk Sandouville gebauten Fahrzeuge betroffen. „Als vorbeugende Maßnahme erfolgt eine Kontrolle des Anzugsdrehmoments der Muttern und Schrauben des unteren Querlenkers vorne links/rechts und, falls erforderlich, der Austausch von vier Muttern und Schrauben“, sagte eine Sprecherin gegenüber der Redaktion.

Von der halbstündigen Maßnahme, die künftig einen „Verlust der Fahrstabilität“ (Original-Zitat Kraftfahrtbundesamt) verhindern soll, sind bei Renault weltweit 4.639 Fahrzeugen betroffen. 353 davon sind in Deutschland registriert. Der Rückruf wurde am 18. Februar gestartet und trägt den internen Code „0BZC“. Bei abgearbeiteten Transportern werden von der Vertragswerkstatt blaue Aufkleber am Stoßdämpferdom auf der vorderen Fahrerseite angebracht, mit einer Markierung am Feld „A3“.

Problembeladen: Renault Trafic 3 (Foto: Renault)
Problembeladen: Renault Trafic 3 (Foto: Renault)

Die zweite Aktion startete am 10. März, trägt den internen Code „0BZY“ und ist später an der „A5“-Markierung auf dem blauen Aufkleber zu erkennen. Hier geht es in Deutschland um 1.005 Renault Trafic mit Beifahrer- vorne, gefertigt entweder bis 19. September 2014 (Sitzgestell) oder bis 31. Oktober 2014 (Sitzgestell-Flansche).

„Das Gestell der Beifahrer-Sitzbank vorne kann Risse im Bereich der seitlichen Flansche aufweisen, die Schweißnähte am Rohr der Flansche der Sitzbank können unvollständig oder nicht konform ausgeführt sein, der Flansch kann teilweise perforiert sein, statt durchgehend geschweißt zu sein“, erklärte die Renault-Sprecherin. Als vorbeugende Maßnahme erfolge die Kontrolle der Sitzbank. Je nach Prüfergebnis werde das Gestell der Beifahrer-Sitzbank erneuert. Für die Kontrolle sind ca. 20 Minuten, für den Austausch des Sitzgestells bis zu 90 Minuten veranschlagt.

Ausfall von Handbremse und Scheibenwischer drohen

Vom dritten Rückruf sind alle Trafic 3 betroffen, die bis einschließlich 26. September des vergangenen Jahres im Werk Sandouville gebaut wurden. Bei diesen Fahrzeugen droht aus unterschiedlichen Gründen der Verlust der Feststellbremswirkung. Möglich ist laut Sprecherin ein Lösen des Handbremsseils aus der Klemmhülse durch eine „unzureichende Pressverbindung des Primärzugs am Verbinder zum Zwischenzug“. Auch eine Beschädigung des Querträgers durch eine falsch dimensionierte Einstellmutter und/oder ein Lösen von nicht konformen Muttern am Pedalblock könnten als Grund für den Ausfall infrage kommen, hieß es.

Als vorbeugende Maßnahme werden laut Renault in Deutschland an 273 Fahrzeugen fallweise eine oder mehrere der folgenden Arbeiten durchgeführt:

  • Austausch der Pedalwerksmuttern
  • Austausch des Primärzugs der Feststellbremse
  • Austausch der Seilzug-Einstellmutter der Seilzüge der Feststellbremse
  • Austausch des Endstücks des Zwischenzugs der Feststellbremse.

Der blaue Aufkleber am Stoßdämpferdom wird am Feld A2 markiert. Die Aktion trägt den internen Code „0BYU“ und dauert ca. eine Stunde. Weniger lang (50 Minuten) dauern die Arbeiten bei der vierten Aktion („0BZH“), die ein Ausfall des Scheibenwischers verhindern soll. Auslöser laut Sprecherin: „Möglicherweise fehlende Befestigung und/oder nicht konforme Positionierung des Hauptkabelstrangs im Fahrgastraum, was zu einer Beschädigung des Scheibenwischer-Kabelstrangs und/oder des Hauptkabelstrangs im Fahrgastraum führen könnte.“

In der Werkstatt wird bei 853 in Deutschland registrierten Fahrzeugen (gebaut bis einschließlich 16. November 2014 im Werk Sandouville) der Scheibenwischer-Kabelstrang überprüft, ggf. instand gesetzt und anschließend mittels befestigt. Auch die Position des Hauptkabelstrangs zwischen Motorraum und Fahrgastraum wird überprüft und, falls erforderlich, neu ausgerichtet. Anschließend erfolgt eine Markierung am Feld „A4“ des Aufklebers. Nicht betroffen von den Rückrufen ist die zweite Generation des Nissan Primastar, da sie hierzulande noch nicht auf dem Markt ist.

 Meldung in Kooperation mit www.autoservicepraxis.de bereitgestellt

Über Markus Burgdorf 859 Artikel
Markus Burgdorf arbeitet nach journalistischer Ausbildung seit 1989 in Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit. Als Leiter Öffentlichkeitsarbeit großer Automobilzulieferer und Berater von Unternehmen verschiedener Branchen hat er mehrere Rückrufe erfolgreich durchgeführt. Heute berät er Unternehmen in Risikoprävention und in akuten Krisenfällen.

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